Msgr. Bernhard Auel | |
Pfarrer Raimund Blanke | |
Martina Deutsch | |
Dr. Ernst Esch | |
Ursula Lantzerath | |
Diakon Matthias Otten | |
Diakon Manfred Schmidt | |
Dr. Ralph Schaumann |
Stadtdekanat Bonn
Gerhard-von-Are-Straße 5
53111 Bonn
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Kirche im katholischen Verständnis
Gemeinsam mit Christen anderer Konfessionen verstehen Katholiken die Kirche von der Bibel her als Leib Christi. Sie denken dabei die Kirche ausgehend von der Eucharistiefeier, die in verdichteter Form das Evangelium von Kreuz und Auferstehung Jesu Christi vergegenwärtigt. In ihr haben wir in Wort und Sakrament Gemeinschaft (communio) mit Jesus Christus und sind durch ihn auch in Gemeinschaft untereinander verbunden. Jede Ortskirche ist daher im vollen Sinn Kirche, sofern sie in Gemeinschaft mit den anderen Ortskirchen steht. Ziel der Kirche ist es, durch die Verkündigung des Evangeliums alle Menschen in dieser Gemeinschaft mit Christus zu vereinen.
Nach katholischem Verständnis läßt sich die geistliche Seite der Kirche - die Bindung an Christus - von der Kirche als soziologisch beschreibbarer Größe zwar unterscheiden, aber nicht trennen (Das ist in der Ökumene häufig eine Quelle für Irritationen: So sprechen Katholiken z. B. von heiliger, aber nicht von sündiger Kirche, weil nicht das, was Christus eingerichtet hat, sündig sein kann. Das heißt aber nicht, daß wir uns für heiliger halten als andere Christen.). Die Verpflichtung zur Gemeinschaft drückt sich sichtbar im Bischofsamt aus. Damit nicht mehrere Gruppen an einem Ort gegeneinander Eucharistie feiern, müssen alle in Gemeinschaft mit dem Bischof stehen. Dieser hat sein Amt nur in weltweiter Gemeinschaft mit den anderen Bischöfen, insbesondere mit dem Bischof von Rom (damit sich nicht zwei gegeneinander gerichtete Bischofskollegien bilden), und in Rückbindung an die Bischöfe früherer Zeiten (apostolische Sukzession).
Die katholische Kirche stellt sich diese Communio seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil gestuft vor: Unter voller communio versteht sie, dass alle Strukturelemente der Gemeinschaft verwirklicht sind. Daneben kennt sie jedoch auch wirkliche, nicht volle communio - zum Beispiel in anderen Konfessionen. Dies ist nur eine Aussage über die Vollständigkeit der sakramental-institutionellen Kirchengestalt, nicht über die geistliche Tiefe einer Kirche.
Diesen Strukturelementen entsprechen sichtbare Zugehörigkeitskriterien des einzelnen zur katholischen Kirche: Das Bekenntnis des Glaubens, die Sakramente und die Anerkennung der Leitung. Vor alle sichtbaren setzt das Konzil aber das geistliche, äußerlich nicht beweisbare Kriterium: den Heiligen Geist zu haben. Denn die institutionelle Gestalt der Kirche wird mit der Welt vergehen, nicht aber die Gemeinschaft mit Christus und untereinander.